Zwangsarbeit - Gegen das Vergessen

Ausstellung der IG BCE-Ortsgruppe Düren zur NS-Zwangsarbeit

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden im Deutschen Reich und den von der Wehrmacht besetzten Gebieten zwischen sieben und elf Millionen Menschen zur Zwangsarbeit gezwungen. Die meisten stammten aus Polen und der Sowjetunion, sie wurden auch als „Ostarbeiter“ bezeichnet. Etwa die Hälfte von ihnen waren Mädchen und Frauen. Neben schwersten Arbeitsbedingungen - zwölf und mehr Stunden Arbeitszeit bei schlechter und unzureichender Ernährung - waren sie unter unmenschlichen Bedingungen in Arbeitslagern untergebracht. Ein solches Lager – das STALAG VI H – befand sich inDüren-Arnoldsweiler. Dort wurden rund 2000 Menschendurch die Nazis ermordet. Von den meisten Opfern sind keine Namen bekannt, sie wurden in Massengräbern verscharrt.

Am 15. November 2016 wurde im Foyer des Dürener Rathauses die Ausstellung „Zwangsarbeit - Gegen das Vergessen“ eröffnet, die sich mit lokalem Bezug diesem dunklen Kapitel deutscher Geschichte widmet. Die Ausstellung wurde von der Ortsgruppe Düren der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) erarbeitet und umgesetzt. Das Ziel des Projektes war es, die Geschehnisse während der Zeit des Nationalsozialismus in Düren/Arnoldsweiler in Erinnerung zu rufen, um die Geschichte der Zwangsarbeit nachfolgenden Generationen zugänglich zu machen. Das Gedenken an die Opfer des NS-Regimes soll dadurch Teil einer würdigen Erinnerungskultur in der Stadt werden. Der Vorsitzende der IG BCE-Ortsgruppe Düren, Heinrich Wirtz, dankte in seiner Eröffnungsrede den zahlreichen anwesenden Akteuren aus Parteien, den Kirchen und Religionsgemeinschaften, den Gewerkschaften, der Wirtschaft, der Schulen sowie den Vertretern vieler Vereine und Initiativen aber auch Einzelpersonen für ihr Kommen und ihre Bereitschaft, politisch Position gegen Faschismus und Gewaltherrschaft zu zu beziehen: „In allen gesellschaftlichen Ebenen arbeiten wir daran, dass sich ein Verbrechen an der Menschheit, wie das der Zwangsarbeit, nicht wiederholen kann.“

Unterstützung erhielten die Initiatoren des Projektes, zu denen das Fördermitglied der Gelben Hand, Uli Titz, sowie Edgar Funken und Heinrich Wirtz gehören, durch die Stadt Düren, ansässige Museen, Archive, Zeitzeugen und Schulen. Bis zum 25. November war die Ausstellung kostenfrei einsehbar und sie erfreute sich zahlreicher, jüngerer Besucherinnen und Besucher, vornehmlich Schulklassen. Einen dreiteiligen Trailer zur Ausstellung findet ihr unter: https://www.youtube.com/watch?v=M3LDtjJaIoQ