Rechten Parolen widersprechen

DGB-Jugend Köln organisiert Argumentationstraining gegen Rechts

Wer kennt das nicht? Man steht in der Schlange im Supermarkt, trinkt mit Freundinnen und Freunden ein Bier in der Kneipe, sitzt bei einem Betriebsfest zusammen und scheinbar aus dem Nichts kommt ein Spruch wie: „Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg!“ oder auch:„Die Geflüchteten sind doch alle Terroristen und Wirtschaftsflüchtlinge“. Oftmals gibt es sogar zustimmende Reaktionen. Man reagiert selbst mit Empörung, hat aber keine passende Antwort parat.

Das von der Kölner DGB-Jugend organisierte „Argumentationstraining gegen Rechts“ sollte das nötige rhetorische Rüstzeug vermitteln, um mit solchen Situation umzugehen. Am 4. Februar kamen daher 13 junge gewerkschaftliche Aktive aus dem Köln-Bonner Raum, darunter junge Mitglieder der IG BAU, der IG Metall, ver.di sowie auch Stipendiaten der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung in Köln zusammen, um mit Referentin Sina Wunderlich vom AK Antifa des DGB NRW zumeinen eine Wissensgrundlage zu schaffen, zum anderen in Rollenspielen die Argumentation zuschärfen.

Der Organisator, Jugendbildungsreferent des DGB Köln-Bonn, Omer Semmo, sieht hierin eine wichtige Strategie im Kampf gegen rechtes Gedankengut. „Wir dürfen rassistische Parolen nicht unwidersprochen lassen. Man sollte schlagfertig sein, aber auch hinterfragen und einordnen,woher vielleicht gewisse Einstellungen beim Gegenüber herrühren. Nicht gleich die ‚Nazi-Keule‘ schwingen – außer es sind tatsächlich Neonazis“,erklärte Semmo.

Nach einer einführenden Selbstreflexion wurden die verschiedenen Strömungen innerhalb der AfD in Gruppen aufgearbeitet. Im Anschluss diskutierte man praktische Argumentationsmöglichkeiten. Die 13 jungen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter können nun auch in ihrem direkten Umfeld einen effektiven Beitrag leisten, um dem grassierenden Alltagsrassismus etwas entgegenzusetzen.