Politische Bildung mit Stipendiatinnen und Stipendiaten

Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung

„Ich wusste lange nicht, wie ich mich engagieren könnte, aber die Gelbe Hand ist eine tolle und wichtige Initiative – ich werde mich in der antirassistischen Arbeit einbringen“, erklärte eine junge Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung sichtlich motiviert nach einem Vortrag des Gelbe-Hand-Redakteurs Marco Jelic in Bonn. Seit letztem Jahr ist ein Workshop der Gelben Hand fester Bestandteil des einführenden Grundlagenseminars für Stipendiatinnen und Stipendiaten in der Studienförderung der sozialdemokratischen Friedrich-Ebert-Stiftung.

Rund 50 junge Studierende nahmen jeweils an den Einführungsseminaren teil, die in regelmäßigen Abständen mehrere Male im Jahr stattfinden. Im eineinhalbstündigen Workshop mit einem Referenten der Gelben Hand geht es zum einem darum, die Arbeit des gewerkschaftlichen Kumpelvereins vorzustellen. In einem zweiten Teil beschäftigt sich der Workshop inhaltlich mit der rechtsextremen Jugendgruppierung der Identitären Bewegung. Das ideologische, rechtextreme Fundament, die Kampagnen und Öffentlichkeitsstrategien in sozialen Medien sowie die Vernetzung in die neu-rechte Szene werden den Stipendiatinnen und Stipendiaten aufgezeigt, um sie in der Hinsicht zu sensibilisieren. Denn Mitglieder der Identitären Bewegung verbreiten immer wieder an Universitäten mit Störaktionen und rechten Aufklebern ihr völkisches Gedankengut. Anhand eines Fallbeispiels sollen die Studierenden der Friedrich-Ebert-Stiftung dann selbst Gegenstrategien erarbeiten. „Für uns als gewerkschaftlicher Verein gegen Rassismus ist es wichtig, junge Menschen mit politischer Bildung zu erreichen, um sie zu motivieren, sich für Demokratie und Vielfalt stark zu machen. Daher ist es eine tolle Möglichkeit mit einer großen Stiftung wie der FES zusammenzuarbeiten, die ebenso wie wir für Demokratie, Solidarität und Gerechtigkeit steht“, erklärt die Geschäftsführerin der Gelben Hand, Dr. Klaudia Tietze.

In Deutschland gibt es 13 Begabtenförderungswerke, die mit ihrer unterschiedlichen religiösen, parteipolitischen, politisch unabhängigenCommonssowie wirtschaftsnahen und gewerkschaftsnahe Orientierung (Hans-Böckler-Stiftung) die gesellschaftliche Vielfalt abbilden und Engagement in und für einen lebendigen politischen Pluralismus vermitteln. Ein Prozent der Studierenden in Deutschland erhalten ein Stipendium von einer dieser Stiftungen. Die zweitälteste Stiftung ist die der sozialdemokratischen Partei nahestehende Friedrich-Ebert-Stiftung. Sie betreute und finanzierte im Jahr 2016 über 2100 Studierende.

Workshop mit StipendiatInnen der FES in Bonn