Mitmenschlich in Thüringen

DGB Thüringen initiiert Bündnis für Mitmenschlichkeit und gegen Rassismus

Jede Woche mobilisiert die offen rechtspopulistische AfD in Erfurt mehrere tausend Menschen, um gegen Flüchtlinge, den Islam, die Politik, die Medien und Andersdenkende zu hetzen. Und das nicht nur verbal: Es gab gewaltsame Übergriffe auf friedliche Gegendemonstranten, unter anderem auf Gewerkschafter wie den DGB-Vorsitzenden in Thüringen, Sandro Witt. Der wollte sich das nicht länger anschauen und initiierte ein breites Bündnis gegen die rechte Stimmungsmache: „Nach den heftigen Angriffen auf uns durch Neonazis auf der Demo des AfD-Chefs Björn Höcke, und der bitteren Erkenntnis, dass der Staat nicht in der Lage ist, uns ausreichend zu schützen, habe ich für mich entschieden, dass wir das gesamtgesellschaftlich thematisieren müssen.“

Witt lud zu einem Treffen im Landtag und es kamen zahlreiche Organisationen, die sich mit ihm engagieren wollen: Von den Arbeitgebern über die Sozialverbände bis zu den Gewerkschaften, dem Beamtenbund, den Kirchen und der Jüdischen Landesgemeinde sowie den demokratischen Parteien im Thüringer Landtag waren alle mit dabei. Dem Bündnis „Mitmenschlich inThüringen“ gehören mittlerweile 220 Partnerorganisationenan. Ziel sei es, so Witt, in den nächsten Jahren ein starkes gesellschaftliches Bündnis zu etablieren und sich gemeinsam auf vielen Wegen für Mitmenschlichkeit einzusetzen. Am 9. November fand eine große politische Veranstaltungdes Bündnisses in Erfurt statt, an derrund 6.000 Menschen teilnahmen. Das Datum, in mehrfacher Hinsicht ein Schicksalstag der deutschen Geschichte, war symbolisch bewusst gewählt. Sandro Witt will einen breiten demokratischen Gegenpol zu Ausgrenzung, Rassismus und Rechtsextremismus schaffen: „Wir wollen einen Kontrapunkt zur aktuellen menschlichen Kälte. Und wir wollten an diesem historischen Datum ein großes Zeichen der Mitmenschlichkeit setzen.“ Das ist dem Bündnis gelungen. Auf der Bühne kamen Vertreter der Religionen, ehrenamtliche Helfer, die Zivilgesellschaft und die Sozialpartner, sowie die höchsten politischen Vertreter Thüringens zu Wort. Das ist Zeichen für einen breiten demokratischen Konsens: Für Mitmenschlichkeit, gegen Rassismus.

Mehr Infos zum Bündnis und die Möglichkeit, es zu unterstützen, gibt es im Netz unter:www.mitmenschlich-in-thueringen.de