#MeineStimmeGegenHass – Schweigen müssen schon die Toten

Gelbe Hand und GdP unterstützen bundesweite Initiative gegen Rassismus und Antisemitismus

Halle, Hanau, Kassel. Diese und weitere Städtenamen bringen wir mittlerweile automatisch mit den rechten Anschlägen der letzten Zeit in Verbindung. Die Anzahl rechtsextremistischer Gewalttaten ist seit Jahren hoch. Dass auch in jüngster Zeit immer wieder Menschen diesen Gräueltaten zum Opfer fallen müssen, ist erschreckend und nicht hinzunehmen.

Die Deutschlandstiftung Integration, die Integrationsstaatsministerin Anette Widmann-Mauz und die Bundeszentrale für politische Bildung haben nun die Initiative #MeineStimmeGegenHass ins Leben gerufen, die ein breites gesellschaftliches Bündnis schmiedet gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus sowie für Solidarität mit den Betroffenen dieses Terrors sowie deren Freund*innen und Familien.

Auch die Gelbe Hand unterstützt diese Initiative. Für unseren Vorsitzenden Giovanni Pollice ist es wichtig, als gewerkschaftlicher Verein auch in breiten gesellschaftlichen Bündnissen zu wirken und zusammenzuarbeiten: „Egal, ob in Schulen, in Vereinen oder im Betrieb – Hass, Ausgrenzung und Rassismus gibt es leider in allen gesellschaftlichen Bereichen. Daher ist es notwendig, dass viele demokratische, zivilgesellschaftliche Akteure sich zusammenschließen, gemeinsam ihre Stimme erheben und klar machen, dass Rassismus und Hass keinen Platz haben in unserer Gesellschaft. Zu viele Menschen sind schon zu Schaden gekommen, das darf so nicht weitergehen. Wir müssen der Spirale des Hasses unsere Werte der Demokratie und der Solidarität entgegensetzen.“

Ebenfalls aus dem gewerkschaftlichen Bereich ist die Gewerkschaft der Polizei (GdP) eine der zahlreichen Unterstützer*innen der Initiative. „Die Gewerkschaft der Polizei folgt einem ethischen Wertekompass. Dazu gehört, dass die mehr als 300.000 Polizeibeschäftigten eindeutig Haltung zeigen und gegen rechtsextreme Ansichten klar Stellung beziehen. Das Eintreten gegen Rassismus, Hass und Gewalt ist ein Grundprinzip und muss immer und immer wieder deutlich werden“, erklärt Jörg Radek, stellvertretender Bundesvorsitzender der GdP und Fördermitglied des Kumpelvereins. 

„Weil die Opfer keine Stimme haben, müssen wir für sie lauter werden“ ist das Motto der Initiative. Auf der schlichten schwarz-weiß gehaltenen Webseite sind alle Namen und Hintergrundgeschichten der Menschen zu finden, die seit der Wiedervereinigung 1990 durch rechte Gewalttäter ermordet wurden: 187. Das ist eine bedrückende Zahl. Neben dem Lernen und Weitererzählen der Geschichten der Opfer, sind alle Menschen eingeladen ihre Botschaft gegen Hass als Audio aufzunehmen und zu veröffentlichen. Viele Prominente aus Politik, Kultur und Sport haben sich schon beteiligt. Auch vom Bundesvorsitzenden der GdP und Fördermitglied des Kumpelvereins, Oliver Malchow, ist bereits ein Statement auf der Webseite zu hören: „Zunehmender Rassismus als auch Diskriminierung sowie Antisemitismus machen es nötig, aufzustehen und sich zu äußern. Deshalb erhebe ich meine Stimme gegen Hass.“

Dass die GdP die Initiative unterstützt, ist ein wichtiges Zeichen, gerade in Anbetracht der jüngst bekannt gewordenen rassistischen Vorfälle in der Polizei. „Die Gewerkschaft der Polizei steht für Demokratie, für Rechtsstaatlichkeit, für eine offene und bürgernahe Polizei. Dieses Bild ist in jüngster Zeit durch das Agieren einiger Polizeibeschäftigter in Schieflage geraten. Das schädigt den Ruf, das Ansehen und letzten Endes das hohe Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei“, so Jörg Radek. Daher fordert er: „Die in der Öffentlichkeit bekannt gewordenen Vorfälle müssen mit aller Konsequenz aufgearbeitet und verfolgt werden. Die GdP erachtet die Aufarbeitung dieser Vorgänge ausdrücklich als notwendig und berechtigt. Jeder der bekanntgewordenen Vorfälle ist einer zu viel.“

Die Homepage der Initiative findet ihr unter: https://meinestimmegegenhass.de/ 

Giovanni Pollice (4. v.?l.) im Kreis des GdP-Bundesvorstands: v.?l. René Klemmer, Elke Gündner-Ede, Jörg Radek, Dietmar Schilff, Oliver Malchow (Foto: Kay Herschelmann)