Gewerkschaften gegen rechte Gewalt

Demonstration nach rechten Brandanschlägen

Findet endlich die Täter! Das war die zentrale Forderung einer Kundgebung gegen rechten Terror am Samstag den 3. Februar in Berlin-Neukölln. Nachdem Brandstifter zwei Tage zuvor die Autos des Bezirkspolitikers der Linken, Ferat Kocak, in Britz und des Buchhändlers Heinz Ostermann in Rudow angezündet hatten, kamen rund 300 Menschen vor das Neuköllner Rathaus, um Solidarität mit den Angegriffenen zu zeigen. Darunter auch viele Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter.

Die Brandanschläge stellten keine Einzelfälle dar: In den vergangenen Jahren verübten unbekannte Täter in Neukölln immer wieder Brandanschläge auf Büros von Politikern und Häuser anderer politisch engagierter Menschen. Die Anschläge wurden häufig Neonazis zugeordnet. Die Kriminalpolizei setzte bereits im Januar 2017 eine Ermittlungsgruppe ein. Parallel arbeitete eine Einsatzgruppe REX (Rechtsextremismus) bei der Neuköllner Polizeidirektion. Größere Fahndungserfolge blieben bisher jedoch aus. Auch jetzt seien zwei Tatverdächtige aus der rechten Szene vernommen worden. Sie seien jedoch wieder auf freiem Fuß.

Ferat Kocak wandte sich auf der Demo direkt an die Brandstifter: „Du hoffst, einen Aktivisten einzuschüchtern. Aber du hast Tausende Aktivisten gegen rechts erst aufgeweckt.“ Die Gewerkschaften sind wach - und sie stehen solidarisch zu den Opfern rechter Gewalt.