Engagement hört nicht am Werkstor auf

IG-Metall-Vertrauensleuteversammlung bei VW in Hannover beschäftigt sich mit Rechtsextremismus und Rassismus

Bei der IG-Metall-Vertrauensleuteversammlung der Volkswagen AG Ende Mai setzten sich rund 800 Vertrauensleute mit den Themen Rechtsextremismus und Rassismus auseinander. Der Kumpelverein stellte den Kolleginnen und Kollegen seine Angebote im Bereich der gewerkschaftlichen und betrieblichen antirassistischen Präventionsarbeit vor. Zudem war als Experte Dr. Ralf Melzer von der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) eingeladen, Herausgeber der Studie „Fragile Mitte – Feindselige Zustände“. Die 2014 im November erschienene Studie analysiert rassistische Einstellungsmuster in Deutschland – vom rechtsextremen Rand bis hin zu den subtilen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in der „Mitte“ der Gesellschaft. Die Auswertung ergab, dass rechtsextremes Gedankengut zwar insgesamt zurückgeht, aber rassistische Vorurteile gegenüber einzelnen Bevölkerungsgruppen durchaus hohe Zustimmung erfahren. Daher, so Ralf Melzer, sei der Kampf gegen Rassismus eine dringliche Herausforderung für unsere Demokratie und erfordere ein wachsames und kontinuierliches Engagement aller Akteure unserer Gesellschaft. Für den kontinuierlichen Einsatz gegen „Rechts“ stehe sowohl die FES als auch der Kumpelverein mit seinem nunmehr fast 30-jährigen Engagement. Martin Sieber, aktives Fördermitglied, forderte die 800 Vertrauensleute zu noch mehr Engagement auf: „Euer Engagement als Vertrauensleute hört nicht am Werkstor auf, euer gesellschaftliches Betätigungsfeld ist auch euer Revier.“ In einem anschließenden Gespräch mit Sandra Milder, der Vorsitzenden der Jugendvertretung, wurde über Möglichkeiten des Engagements gesprochen und eine Teilnahme am Wettbewerb „Die Gelbe Hand“ in Betracht gezogen.