Einstellung und soziale Lebenslage

Broschüre des Monats

Die Hans-Böckler-Stiftung hat in einer Studie untersucht, warum Menschen in Deutschland die rechtspopulistische AfD wählen. Die Ergebnisse zeigen: Die Menschen brauchen wieder mehr Sicherheit in der Arbeitswelt und in den sozialen Sicherungssystemen.

Zwar ist objektiv gesehen die wirtschaftliche Lage vieler Menschen in Deutschland durchaus gut. Gerade bei den AfD-Wählerinnen und -Wählern ist aber die Kluft zwischen der objektiven wirtschaftlichen Lage und der gefühlten, subjektiven Situation besonders groß. AfD-Wählerinnen und -Wähler empfinden deutlich häufiger als andere Bürgerinnen und Bürger Abstiegsangst, ein Gefühl der persönlichen Zurücksetzung, eine ausgeprägte Verunsicherung. Und zwar unabhängig von der Einkommensskala. Klar erkennbar ist auch, dass AfD-Wählerinnen und -Wähler überdurchschnittlich oft einen Kontrollverlust über die eigene Situation empfinden – auch am Arbeitsmarkt. Dabei spielen auch die Digitalisierung und Globalisierung im subjektiven Empfinden der AfD-Wählerinnen und -Wähler eine Rolle.

Für die Untersuchung haben der Soziologe und Wahlforscher Richard Hilmer, die Soziologieprofessorin Dr. Bettina Kohlrausch, die Soziologin Rita Müller-Hilmer und der Politikwissenschaftler Jérémie Gagné von Mitte Januar bis Anfang Februar 2017 knapp 5.000 Personen ab 18 Jahren zu ihren politischen Einstellungen, Wertorientierungen sowie Sichtweisen auf die Arbeitswelt befragt. Die Studie der Hans-Böckler-Stiftung liefert damit eine detaillierte Ursachenanalyse und gewerkschaftliche Handlungsstrategien gegen Rechtspopulismus und eignet sich somit für die gewerkschaftliche, politische Bildungsarbeit.

Downloaden kann man die Studie unter: https://www.boeckler.de/pdf/p_fofoe_WP_044_2017.pdf