Ein Morgen vor Lampedusa

IG BCE holt szenische Lesung über Geflüchtete nach Ahlen

Am 2. Juni fand die szenische Lesung „Ein Morgen vor Lampedusa" in Ahlen mit rund 40 interessierten und sichtlich bewegten Zuhörern statt, unter denen auch Geflüchtete waren. Inhalt der Lesung war die Flüchtlingstragödie mit 366 Toten, welche sich vor der Küste Lampedusas im Jahre 2013 ereignete. Die daraus entstandene szenische Lesung „Ein Morgen vor Lampedusa" gastierte organisiert vom Ahlener Türkischen Elternverein und dem Flüchtlingsverein „Partnerschaft für Demokratie" im Ahlener JUK-Haus. Die Initiative, die Lesung nach Ahlen zu bringen, kam von Haluk Köker, Mitglied des interkulturellen Bundesarbeitskreises der IG BCE und Vorsitzender des Arbeitskreises NRW.

Aus Zeugenaussagen und dokumentarischem Material hatte der Autor Antonio Riccò, der mit Giovanni Pollice zusammen dieses Projekt ins Leben gerufen hat, nach dem Unglück einen Text verfasst, der unterschiedliche Sichtweisen – von Überlebenden, aber auch Anwohnern der Insel – auf die menschliche Katastrophe vor Lampedusa eröffnet. Dazu hat der Musiker Francesco Impastato eigene Stücke komponiert, die Bild und Text emotional untermalen. Diese szenische Darbietung wurde mittlerweile deutschlandweit schon rund 200 Mal aufgeführt – an Aktualität hat sie – leider – nichts verloren. Die Vor-Premiere fand im Jahre 2014 in der Hauptverwaltung der IG BCE in Hannover statt – organisiert von Giovanni Pollice, Vorsitzender der Gelben Hand und damals auch Abteilungsleiter Migration der IG BCE.

Im Anschluss an die Lesung in Ahlen fand mit den sichtlich ergriffenen Besucherinnen und Besuchern eine Diskussion zur Aufarbeitung der Flüchtlingsthematik statt. Diese Sensibilisierung für das dramatische Schicksal geflüchteter Menschen war für den Gewerkschafter Haluk Köker der Grund, diese Lesung nach Ahlen zu holen: „Wir müssen die Menschen wachrütteln, Verständnis schaffen für das, was da tagtäglich im Mittelmeer passiert. Hier konnten sie sich mal eine Stunde annähernd in das hineinversetzen, was es bedeutet, zu fliehen. Keiner verlässt seine Heimat freiwillig." Dass Geflüchtete zugegen waren, war wichtig, so konnte die Veranstaltung auch direkte Begegnungen schaffen, betonte Köker.

Mehr Infos zur Lesung unter: http://www.lampedusa-hannover.de/