Demokratie und Toleranz stärken

Bundesprogramm „Demokratie leben“ – „Demokratiezentren“ in Mecklenburg-Vorpommern

„Der Ton ist schärfer, die Gräben sind tiefer", so fasste Birgit Neumann die politische Polarisierung vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern zusammen. Die Ergebnisse vom 4. September scheinen diese Einschätzung zu bestätigen. Birgit Neumann ist die Projektkoordinatorin des Betrieblichen Beratungsteams (BBT) mit Sitz in Schwerin und drei weiteren Standorten in der Region. Dort gehen die Kolleginnen und Kollegen, u.a. in Zusammenarbeit mit dem DGB Nord, in die Betriebe, um über Handlungskonzepte gegen Diskriminierung, Rassismus und rechtsextreme Einstellungen präventiv zu informieren und für interkulturelle Öffnung, Demokratie und Vielfalt zu werben.

Ihr Team ist eines von mehreren Bestandteilen des Beratungsnetzwerks „Demokratie und Toleranz". Das Besondere in Mecklenburg-Vorpommern: Die Beratungsstruktur ist dezentral organisiert. Angeboten werden Eltern- und Angehörigenberatung, Demokratiepädagogik und Gemeinwesenberatung in den fünf Regionalzentren für demokratische Kultur, Beratung für Opfer rechter Gewalt, Ausstiegsbegleitung für Sympathisanten der rechten Szene und betriebliche Beratung. Die in der Landeszentrale für politische Bildung angesiedelte Landeskoordinierungsstelle (LKS) koordiniert das landesweite Beratungsnetzwerk (www.mv-demokratie.de), dem die Beratungsprojekte und Vertreter verschiedener Ministerien angehören. Alle Projekte im Land der Bundesprogramme „Demokratie leben!" und „Zusammenhalt durch Teilhabe" werden durch die LKS begleitet und unterstützt.

Darüber hinaus fungiert die LKS als zentrale Anlaufstelle für Anfragen und Beratungswünsche bezüglich des Rechtsextremismus und der Demokratiestärkung. „Der größte Erfolg wäre, wenn keiner mehr Beratung bräuchte", betont Referentin Grit Peter von der LKS. Denn langfristig gehe es darum, die Menschen durch Schulungen und Beratungen zu befähigen und das Engagement für Demokratie und Toleranz vor Ort nachhaltig zu stärken. Dieses Engagement braucht es in Mecklenburg- Vorpommern wie in ganz Deutschland gerade jetzt, in Zeiten, in denen Rassismus wieder hoffähig zu werden scheint, stärker denn je.

Mehr Informationen zum Bundesprogramm „Demokratie leben" und der Arbeit der einzelnen Demokratiezentren gibt es unter: www.demokratie-leben.de