Azubis zusammen gegen Rechts

JAV der Bayer AG in Bergkamen setzt sich gemeinsam mit der Gelben Hand für Vielfalt ein

Ganz bewusst hatte sich die Jugend- und Auszubildendenvertretung des Bayer-Werks in Bergkamen dafür entschieden, bei ihrer JA-Versammlung das Thema Vielfalt und das Engagement gegen Rassismus auf die Agenda zu setzen. „Man hört in den Nachrichten viel über rechte Bewegungen wie Pegida, aber wir wollten unseren Azubis auch Hintergrundwissen vermitteln, deswegen haben wir die „Gelbe Hand“ quasi als Experten mit ins Boot geholt“, erklärte Jana Eisenberg, die stellvertretende JAV-Vorsitzende im Bayer-Werk Bergkamen.

Am 15. Juni fand die JA-Versammlung statt, eingeladen als Referentin war Dr. Klaudia Tietze, Geschäftsführerin des Kumpelvereins. Vor rund 100 Auszubildenden sprach sie über aktuelle politische Entwicklungen, aber auch über betriebliche Anti-Diskriminierungsarbeit: „Es gehört zu den Aufgaben des Kumpelvereins, als ein gewerkschaftliches Sprachrohr gegen Rassismus, gerade im Bereich der Jugendarbeit, Wissen zu vermitteln und zum Engagement zu motivieren“, bestätigte Klaudia Tietze. Die Gewerkschaften und der Kumpelverein ziehen da am selben Strang. Denn der Hebel müsse bei der Jugend angesetzt werden, erklärte auch Armando Dente, vom IGBCE-Landesbezirk Westfalen: „Vielfalt und Toleranz sind zentrale Werte unserer Gesellschaft, nur mit diesen Werten kann man auch in Zukunft friedlich und demokratisch zusammenleben. Deshalb ist es wichtig, dass die jungen Menschen, welche die Zukunft unseres Landes sind, dies früh lernen und es für sie eine Selbstverständlichkeit ist.“

Die 21-jährige Jana Eisenberg betonte, dass, auch wenn es kein akutes Problem mit Diskriminierung oder Rassismus im Betrieb gebe, es trotzdem immer wieder notwendig sei, zu diesen Themen aufzuklären, zu sensibilisieren und zum Einsatz gegen Rassismus und für Akzeptanz aufzurufen. Flankiert wurde die Versammlung durch eine Aktion, bei der die Azubis auf einer Weltkarte die Pins an die Länder heften sollten, aus denen sie stammen oder die Wurzeln ihrer Eltern liegen. Sinnbildlich soll dies die Vielfalt im Betrieb widerspiegeln. Darüber hinaus unterschrieben die Jugendlichen alle auf gelben Papp-Händen als Zeichen ihres Engagements. Und dass sogenannte „Selfies“ auch einen politischen Mehrwert haben können, stellten sie am Ende der Versammlung unter Beweis. Ihr „Mega-Selfie“ mit der „Gelben Hand“ hat eine klare Botschaft: Wir Azubis stehen zusammen ein gegen Rassismus und Rechtsextremismus.